Nähen mit einer Overlock Nähmaschine
In diesem Ratgeber möchten wir Ihnen kurz erklären, wie eine Overlock Nähmaschine aufgebaut ist und was alles bei der Inbetriebnahme zu beachten ist. Da sich die Modelle im Detail teilweise deutlich voneinander unterscheiden, wollen wir hier das Nähen mit einer Overlock im Allgemeinen beschreiben.
Fadenverlauf
Die meisten Overlock Nähmaschinen verfügen über 4 Garnrollenhalter. Jeder Faden hat seinen eigenen Verlauf, der in der Regel farbig gekennzeichnet ist und meist über einen Fadenbaum oder eine Fadenantenne in das Innere der Maschine führt. Oftmals sind die schematischen Fadenverläufe auf einer Skizze an der Innenseite des Maschinenfachs angebracht.
Fadenspannung
Für ein optimales Stichbild ist die Fadenspannung ausschlaggebend. Diese lässt sich separat für jeden einzelnen Faden mittels eines Drehschalters einstellen. Sollte das Nähergebnis nicht wie gewünscht aussehen, können Sie die Fadenspannung korrigieren. Weitergehende Informationen finden sich dazu entweder in Form einer Skizze an der Maschine oder in der Bedienungsanleitung. Damit können Sie leicht herausfinden, welcher Faden mehr oder weniger Spannung für ein perfektes Stichbild benötigt.
Von einigen Herstellern bekommen Sie Ihre Overlock bereits mit eingefädelten Garnen, was die ersten Nähversuche deutlich vereinfacht. Wenn Sie das Overlockgarn wechseln möchten, können Sie einfachheitshalber das neue Garn an das vorhandene Ende des alten knoten. Dadurch vermeiden Sie ein langwieriges Einfädeln.
Differentialtransport und Nähfuß
Gerade bei der Arbeit mit unterschiedlichen Stoffen ist der Differentialtransport von großer Bedeutung. Dadurch wird die Naht entweder gedehnt oder zusammengezogen, abhängig von der Beschaffenheit des Stoffes. Folglich lässt sich mit dem Differentialtransport auch bewusst der eine oder andere Effekt erzielen.
Leichtere Stoffe benötigen weniger Druck durch den Nähfuß. Diesen können Sie auf der Oberseite der Maschine einstellen. Selbstverständlich verfügt auch eine Overlock über einen Hebel, mit dem Sie den Nähfuß heben und senken können.
Stichlänge und Stichbreite
Wie von einer herkömmlichen Nähmaschine gewohnt, gibt es auch bei einer Overlock die Möglichkeit, die Stichlänge in mehreren Stufen einzustellen. 1 bedeutet ein kleiner Stich und 5 ist ein großer. Über einen zweiten Schalter können Sie noch die Stichbreite variieren.
Schneidevorrichtung
Wenn Sie gleichzeitig eine saubere Naht wünschen, nutzen Sie die beiden Messer, welche die Nahtzugabe präzise abschneiden. Eine Deaktivierung der Schneidevorrichtung ist nicht bei allen Overlock Maschinen möglich.
Der erste Nähversuch
Nachdem nun alle Fäden und auch der oder die Unterfäden korrekt eingefädelt sind, können Sie den ersten Nähversuch starten. Bedient wird die Overlock mit einem Fußpedal. Nehmen Sie ein Stück Stoff und platzieren Sie es auf der Nähmaschine. Senken Sie den Nähfuß und achten Sie auf die Kante, die Sie versäubern möchten. Denn während des Nähens wird gleichzeitig die Nahtzugabe entfernt. Alles was über die Kante ragt, wird abgeschnitten.
Wenn Sie mit der ersten Naht fertig sind. nähen Sie etwas über den Stoff hinaus – das rückwärts Nähen entfällt bei einer Overlock. Durch das Nähen über den Stoff hinaus werden die Fäden miteinander verkettelt und ein Verknoten der Fäden ist nicht mehr notwendig. Entnehmen Sie den Stoff nach hinten und schneiden Sie den Faden großzügig ab. Mit einer größeren Nadeln können Sie das verkettelte Ende durch die letzten Maschen ziehen und abschneiden – ein Ausfransen ist ausgeschlossen.
Wichtig ist, dass alle Fäden straff sind und das Schlaufenbild um die Kante ordentlich aussieht.
Bei Bedarf hinzufügen:
Unter folgendem Link finden Sie ein sehr anschauliches und hilfreiches Video zum Thema „Nähen mit einer Overlock“: